Wird’s ohne Kohle und Erdgas nicht kalt im Fernwärmenetz?
Nein. Enercity hat bereits einen breiten Energiemix vorgestellt,
mit dem zunächst das Kohlekraftwerk Stöcken ersetzt werden soll,
aktuell jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt. Hier zwei Mitteilungen von enercity zum Thema:
Pressemitteilung enercity September 2020 und
Pressemitteilung enercity Dezember 2020.
Die technischen Möglichkeiten für die Wärmewende sind gegeben, wir sind nicht auf die Kohle angewiesen.
Und wir sind uns sicher: das kann, das muss schneller gehen! Dafür setzen wir uns mit diesem Bürger*innen-Begehren ein.
Denn jede Unterschrift ist ein Zeichen, wie wichtig der schnelle Umstieg auf eine kohlefreie Wärmeversorgung
den Bürger*innen Hannovers ist.
Mit ausreichend Unterstützung von unterschiedlichen Akteuren der Wärmewende schaffen wir das!
Wer sich ausführlicher mit den erneuerbaren Alternativen beschäftigen möchte:
Hier gibt es weitere Infos.
Haben andere Städte nicht viel mehr/ viel ältere/ viel größere Kohlekraftwerke?
Natürlich ist das so. Aber: Das Kohlekraftwerk Stöcken ist trotzdem Hannovers größte lokale CO2-Quelle.
Es hat im Jahr 2020 nach Angaben von enercity 1,06 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen.
Und bis 2018 waren es jährlich mindestens 1,6 Mio. Tonnen
(
Quelle) – doppelt so viel wie der gesamte Verkehr
in der Stadt Hannover (neueste verfügbare Zahl: 0,8 Mio. Tonnen CO2:
CO2-Bilanz Hannover 2015).
Wenn Hannover klimaneutral werden will, dann ist die Abschaltung des Kohlekraftwerkes Stöcken also der wichtigste Schritt!
Wir können nicht darüber bestimmen, welche Mengen an anderen Orten auf der Erde produziert werden, doch hier bei uns zuhause in Hannover
können wir einen Unterschied machen. Mit jedem Kraftwerk, das früher aus der Kohle oder Erdgas aussteigt,
können wir dazu beitragen, dass unser Planet lebenswert bleibt!
Das ist aber sehr schnell – machen andere Städte/ Länder das nicht viel langsamer?
Nein. Zum einen gibt es ganze Länder, die uns in Punkto erneuerbare Wärmeversorgung weit voraus sind,
beispielsweise
Dänemark.
Aber auch andere deutsche Städte machen sich hier in einem entschlosseneren Tempo auf den Weg: Kassel wird ab spätestens 2025 keine Kohle mehr verbrennen,
ab 2030 möchte die Stadt vollständig klimaneutral sein:
Kassel kohlefrei.
Wir sagen: Das können wir auch!
Verstehe ich nicht – ich beziehe doch Ökostrom von enercity, wo bitte steckt denn die Kohle und das Erdgas?
Das Bürger*innen-Begehren bezieht sich auf die Erzeugung von Fernwärme aus Kohle und Erdgas.
Dabei produziert enercity auch Strom, der neben den Ökostromtarifen für Privatkunden ebenfalls vermarktet wird.
enercity hat doch bereits einen stufenweisen Ausstieg aus der Kohleverbrennung angekündigt –
warum dann das Bürger*innen-Begehren?
Aus zwei Gründen: Zum einen ist diese Ankündigung nicht rechtsverbindlich. Wir wären da gern auf der sicheren Seite.
Zum Anderen: Zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze muss ganz Deutschland bis 2035 klimaneutral sein:
Studie zum Thema.
Wir wollen in Hannover dazu einen gerechten Beitrag leisten, doch der bisherige Zeitplan bleibt weit dahinter zurück.
Einen entsprechenden Beschluss des Rates, eine Reduktion der Treibhausgasemissionen der Landeshauptstadt Hannover um 95 %
bis zum Jahr 2035 zu erreichen, gibt es bereits.
Um dieses Ziel erreichen zu können, brauchen wir insbesondere in den nächsten Jahren einen entschieden und effektiven Rückgang –
deutschlandweit ist ein CO2-Minderungsziel von mindestens -60 % bis 2025 und mindestens -85 % bis 2030 notwendig.
Es muss nun also um schnelle, konkrete Maßnahmen gehen.
Wird das nicht furchtbar teuer?
Natürlich ist es erforderlich, dass die enercity AG im notwendigen Umfang Anlagen zur Gewinnung
regenerativer Wärme und regenerativen Stroms aufbaut. Diese Investitionen müssen aber in jedem Fall getätigt werden.
Denn: Nach dem vom Bundestag bereits beschlossenen Kohleausstiegs sowie des Stadtratsbeschlusses, eine Reduktion der
Treibhausgasemissionen der Landeshauptstadt Hannover um 95 % bis zum Jahr 2035 erreichen, muss dies ohnehin erfolgen.
Lediglich der Investitionszeitpunkt muss vorgezogen werden, damit wir in Hannover unseren gerechten Beitrag zur
Einhaltung des Pariser Klimaabkommens leisten können.
Hinzu kommt: „Der Kohleausstieg der Städte ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch vernünftig. Erneuerbare Energie wird immer günstiger, während die Preise für CO2-Emissionen steigen.“
Prof. Claudia Kemfert, Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Zitat siehe
Klimawende von unten.
Und schließlich: Die Folgekosten einer ungebremsten Erderhitzung übersteigen die notwendigen Investitionen
für effektiven Klimaschutz bei Weitem – von einem frühen Umstieg profitieren wir alle!
Aber das Abschalten oder Umrüsten der fossilen Kraftwerke allein reicht ja nicht.
Absolut richtig. Aber es sind die effektivsten ersten Ansatzpunkte.
Darüber hinaus haben wir eine Liste mit weiteren Forderungen erarbeitet, die wir bald veröffentlichen werden.
Ihr habt mich überzeugt – wie kann ich unterstützen?
Das ist wunderbar! Drucke Dir gern
hier
die Unterschriftliste aus oder schau in der Hausmannstraße 9-10 vorbei. Demnächst werden wir hier auch noch weitere
Auslagestellen für Unterschriftenlisten bekannt geben.
Überzeuge möglichst viele Freunde, Bekannte und Verwandte, das Bürger*innen-Begehren zu unterschreiben!
Es dürfen alle Einwohner*innen der Landeshauptstadt Hannover unterschreiben, die zur Teilnahme an Kommunalwahlen berechtigt sind,
d.h. sie müssen mind. 16 Jahre alt sein, ihren Erstwohnsitz seit mind. drei Monaten in der Stadt Hannover haben sowie
die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Mitgliedstaats besitzen.
Die Listen kannst Du an die angegebene Adresse (hannover erneuerbar, Hausmannstraße 9-10, 30159 Hannover) schicken
oder an einer der Auslagestellen hinterlegen.
Du willst noch mehr tun? Fantastisch! Nimm Kontakt mit uns auf – wir freuen uns sehr über weitere Unterstützung!!
info@hannover-erneuerbar.de